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Sommer 2018. Es ist der heißeste Sommer seit langen. Im Auto ist es trotzdem sehr angenehm; dank Klimaanlage. Ich fahre mit einem Interessentenpaar zu einem Kunden, um sein Haus anzusehen. Als wir aussteigen, trifft uns der Schlag. Das Außenthermostat zeigt 38°C an.

Der Hausherr hat uns schon gesehen und die Tür geöffnet. Die Interessentin tritt ein und sagt: „Oh wie schön, sie haben die Klimaanlage eingeschaltet!“. Darauf antwortet der Bauherr mit einem gewissen Stolz: „Ich habe gar keine Klimaanlage. Das ist das Holz.“

Ein herrliches Erlebnis, daß ich immer wieder gerne erzähle. Aber wie funktioniert das mit dem Holz denn jetzt:

Es hängt damit zusammen, daß Holz die Angewohnheit hat, eine sogenannte Ausgleichsfeuchte anzustreben. Lege ich also ein Stück Holz in einen Raum, so wird es versuchen, die Feuchtigkeit des Raumes und die eigene Feuchtigkeit in einen Einklang zu bringen. So ein einzelnes Stück Holz kann hier natürlich nicht viel bewirken, aber in einem Massivholz-Haus sieht das schon ganz anders aus.

Es ist so, daß wir im Sommer relativ hohe Temperaturen haben. Hohe Lufttemperaturen beinhalten auch viel Luftfeuchtigkeit. Wird die Feuchtigkeit zu viel, dann merken wir Menschen das in der Art, daß wir sagen, es ist schwül. Alles klebt auf der Haut; es ist unangenehm. In dieser Zeit nimmt das Holz die Feuchtigkeit aus dem Raum auf und speichert diese. Dies beeinflußt unmittelbar das Raumklima. Trockene Luft ist uns grundsätzlich angenehmer als feuchte Luft.

Im Winter dreht sich nun das Verhältnis um. Die niedrigen Temperaturen können nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Einige von Ihnen werden es noch kennen: früher hat man dann gegen die (zu) trockene Luft mit Wasser gefüllte Tonkrüge an die Heizkörper gehängt, oder einen Topf mit Wasser auf den Kachelofen, damit das Wasser verdunstet und somit die Luftfeuchtigkeit wieder in einem für uns Menschen angenehmen Bereich kommt. Auch diese zu geringe Luftfeuchtigkeit merken wir Menschen: Es kratzt im Hals, die Nasenschleimhäute sind trocken. Auch das empfinden wir als unangenehm.

Hier hilft auch wieder das Holz. Das zuvor gespeicherte Wasser wird nun wieder langsam abgegeben. Das was wir früher durch die mit Wasser gefüllten Gefäße an den Heizungen gemacht haben, übernimmt nun das Holz für uns. Ganz automatisch.

Ein weiterer interessanter Aspekt hängt aber auch noch mit dieser Eigenart zusammen. Da das Raumklima nun in einem zumeist optimalen Klimabereich gehalten wird, ist der menschliche Organismus wenig belastet. Dies hat Auswirkung auf unsere Gesundheit. Hierzu wird es aber noch einen eigenen Blog geben. Dort werde ich erklären, warum gerade ein Holzhaus für Babys, Menschen mit schwachem Immunsystem oder Atemwegserkrankungen am gesündesten in einem Holzhaus leben.

Eines gilt es zu beachten: Das Holz kann am besten „arbeiten“, wenn es nicht gestrichen oder zugebaut ist. Desweiteren hat ein Haus aus Massivholz hier einen klaren Vorteil, weil natürlich die Holzmasse ebenfalls eine große Rolle spielt.

© Dipl.-Holzing. Busso Peus, www.Holzhaus.Center, 11/2021